Tipps im Autohaus - Im Vorstellungsgespräch überzeugen! - Das Vorstellungsgespräch im Autohaus

Das Vorstellungsgespräch ist neben dem Anschreiben für die meisten Bewerber der Teil, den sie als besonders schwierig empfinden. Wir nehmen dir die Angst und beschreiben, was dich im Gespräch mit deinem potentiellen Arbeitgeber erwartet.

Bewerbungsgespräche durchlaufen meist 5 Phasen.

Mit unseren Tipps kannst du im Vorstellungsgespräch überzeugen und weißt, was du auf jeden Fall nicht tun solltest…

Einige Parts, wie z.B. deine Selbstvorstellung und die Vorstellung des Autohauses und der Gesprächsteilnehmer können auch in umgekehrter Reihenfolge stattfinden.

Der typische Ablauf eines Vorstellungsgesprächs

ca. 5 Min.

1.Smalltalk

Die Begrüßung ist entscheidend für den ersten Eindruck. Schon ein Lächeln und ein angenehmer Händedruck können dir dabei helfen, erste Sympathien zu gewinnen. Meist stellen die Personaler einige Fragen bezüglich deiner Anreise. Antworte darauf nicht nur mit “Ja, gut” und “Nein, alles unkompliziert”, sondern nutze die Chance für einen freundlichen, ungezwungenen Austausch. Stelle auch selbst Fragen, die nicht zu persönlich sind und sich eher auf die Situation beziehen und auf das, was euch gemeinsam umgibt, wie z.B.:

“Sie haben hier ja sogar Ladestationen für E-Autos am Mitarbeiterparkplatz. Wird das von den Mitarbeitern am Standort bereits stark genutzt?”

„Ich bin mit dem Bus angereist und habe direkt hergefunden. Wo könnte ich denn gegebenenfalls zukünftig mein Fahrrad am besten abstellen?”

“Alle Mitarbeiterinnen tragen, wie ich sehe, diese schönen Westen der Unternehmensgruppe. Ist das vorrangig im Kundenbereich so, oder dann auch im Back Office?”

Je mehr sich ein flüssiges Gespräch entspinnt, desto sicherer und entspannter wirst du sein und kannst im Vorstellungsgespräch überzeugen.

Vermeide aber Themen wie Politik, Religion und Gesundheit. Diese Themen sind Tabuthemen, denn sie polarisieren schnell und sollten deshalb nicht angesprochen werden.

ca. 15 Min.

2. Kennenlernen (kann eventuell auch erst nach der Selbstvorstellung kommen)

Hier stellen sich meist die Gesprächspartner vor und erzählen etwas zum Unternehmen und zur vakanten Position. Stelle ruhig Fragen, wenn dir etwas unklar erscheint.

Dich interessiert wahrscheinlich am meisten, warum die Stelle vakant ist und was du als Neubesetzung besser machen solltest. Frage ruhig auch offensiv danach, welche Vorteile ein Arbeitsplatzwechsel für dich mit sich bringt.

Das Kennenlernen des Unternehmens ist für dich also die Chance zu prüfen, ob nicht nur du zum Arbeitgeber passt, sondern auch, ob der Arbeitgeber, das Arbeitsumfeld und die Position zu dir passen.

ca. 10 Min.

3. Selbstvorstellung

Du hast hoffentlich schon vor dem Gespräch deine Selbstpräsentation mindestens einmal geübt, denn jetzt kommt es drauf an, ob du die Personaler überzeugen kannst. Sie werden versuchen etwas über deine Motivation und Persönlichkeit herauszuhören. Ihr Ziel ist es immer, etwas zu erfahren, was nicht bereits im Lebenslauf steht. Achte bei dem Gespräch auf deine Körperhaltung sowie Mimik und Gestik. Halte den Blickkontakt, lächle natürlich und gestikuliere so, dass es dein Gesagtes unterstreicht. Nicht mehr und nicht weniger. (Siehe auch Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch)

Im Anschluss an deine Präsentation werden dir die Personaler einige Fragen stellen. Um dass du im Vorstellungsgespräch überzeugen kannst bereite dich anhand unserer Beispielfragen vor. Dann bleibst du ruhig und lässt dich nicht aus dem Konzept bringen.

Häufige Fragen können sein:

  1. Was interessiert Sie am meisten an dieser Stelle?

  2. Warum haben Sie sich bei uns beworben?

  3. Wie lange sind Sie schon auf der Suche? Warum haben Sie noch keine geeignete Stelle gefunden?

  4. Was hat Ihnen am meisten an Ihrer letzten Stelle gefallen? Welche Tätigkeit üben Sie besonders gerne aus?

  5. Mit welchen Systemen/Technologien haben Sie bisher gearbeitet?

  6. Welche Lektionen, Erfahrungen nehmen Sie aus Ihren bisherigen Stationen mit?

  7. Welche Gründe können für eventuelle Lücken im Lebenslauf genannt werden?

  8. Wie sehen Ihre Gehaltsvorstellungen aus?

  9. Wohin möchten Sie sich in Ihrer Karriere entwickeln?

  10. Wie gehen Sie mit Stress um? Wie bauen Sie Stress ab? An welche belastenden Situationen aus Ihrem bisherigen Berufsleben erinnern Sie sich?

Mach dir bewusst, dass es kein “Richtig” oder “Falsch” bei der Beanwortung der Fragen gibt. Sei einfach authentisch, angenehm und stellte deine Stärken heraus.

Darüber hinaus gibt es Fragen, die dir dein Gegenüber nicht stellen sollte:

·         Frage nach dem Kündigungsgrund vorhergehender Stellen

·         Kinderwunsch, eventuell bestehende Schwangerschaft

·         Sexuelle Orientierung, Alter

·         Religion und Politik, Herkunft

·         Krankheiten (es sei denn, die Krankheit beeinträchtigt dich in der Ausführung der Arbeiten)

·         Vorstrafen

Diese Fragen sind gesetzlich (bis auf wenige Ausnahmen oder spezielle Formulierungen) nicht zulässig und müssen nicht beantwortet werden.

ca. 15 Min.

4. Aufgaben

Manche Arbeitgeber wollen dich und dein Können gern in Aktion sehen. Das geht am Besten mit kleinen Praxisaufgaben. Dazu werden meist Rollenspiele oder ein Quiz mit dir gemacht. Auch das Arbeiten an einem Modell ist möglich. Dass du direkt am Autohauskunden oder einem Kundenfahrzeug tätig werden musst, brauchst du dabei aber nicht zu befürchten.

ca. 10 Min.

5. Rückfragen

Nach dem Hauptteil des gegenseitigen Kennenlernens wirst du Gelegenheit bekommen, noch einmal Rückfragen zu stellen. Um im Vorstellungsgespräch überzeugen zu können, solltest du diese Gelegenheit unbedingt nutzen! Gehe das Gespräch und die Informationen noch einmal kurz im Kopf durch und stelle dir folgende Fragen:

  • Hast du wirklich schon alles über das Autohaus erfahren, was du wissen wolltest?

  • Weißt du wer der Chef ist und dein direkter Vorgesetzter?

  • Weißt du alles über die vorhandenen Arbeitsmittel, deinen Arbeitsplatz?

  • Wie ist das Team zusammengesetzt? Welche Charaktere gibt es?

  • Hast du etwas über das Autohaus gelesen oder gehört, wozu du gerne noch etwas wissen möchtest?

  • Was erwarten der Arbeitgeber von dem idealen Kandidaten?

  • Gibt es unerwartete Herausforderungen, die du in den ersten Wochen meistern musst?

  • Warum ist die Stelle vakant?

  • Hast du deinen zukünftigen Arbeitsplatz und einige Mitarbeiter kurz gesehen oder kennen gelernt?

  • Sind dir alle Konditionen klar?

Es gibt natürlich auch Fragen, die du nicht stellen solltest oder zeigen, dass du dich unzureichend oder gar nicht vorbereitet hast. Bitte frage nie:

  • Welche Marken verkaufen/reparieren Sie hier?

  • Ab wann kann man Urlaub einreichen?

  • Was unterscheidet mich von anderen Kandidaten, die Sie nicht eingeladen haben?

  • Habe ich Sie überzeugt?

ca. 5 Min.

6. Abschluss

Die Gesprächspartner sollten dir den weiteren Verlauf des Bewerbungsprozesses erläutern und wann du mit einer Antwort rechnen kannst. Wenn Sie das nicht tun, dann frage selbst noch einmal danach, wie die nächsten Schritte aussehen.

Bedanke dich für das angenehme Gespräch und die Zeit, die sie sich für dich genommen haben. Bekräftige deinen Wunsch in diesem Autohaus arbeiten zu wollen. Dann verabschiedest du dich mit einem Lächeln von allen, am besten indem du deine Gesprächspartner namentlich ansprichst.

Digital oder vor Ort?

In den letzten Jahren hat sich das Onlinevorstellungsgespräch immer mehr etabliert. Nicht zuletzt wegen der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen. Solltest du zu einem Vorstellungsgespräch per Zoom, Skype, MS Teams oder ähnlichem eingeladen werden, behandle es trotzdem genauso, wie ein Gespräch vor Ort.

Einige Beispiele:

  • Du bist pünktlich, aber nicht überpünktlich. Teste die App, Software, den Link im Vorfeld, damit am Tag des Vorstellungsgesprächs alles klappt.

  • Du kleidest dich so, wie in unseren Tipps beschrieben. Bitte komplett und nicht nur im Kamerabereich :wink: Das richtige Outfit wird dich selbstsicherer machen.

  • Vergiss deine Notizen und deine Vorbereitung nicht. Der Vorteil am Onlinebewerbungsgespräch: Du kannst die Notizen neben dem Bildschirm platzieren und so unbemerkt davon ablesen.

Tabus

Es gibt Themen, die solltest du nicht von dir aus ansprechen bzw. vermeiden. Egal, wie schlecht es beim letzten Arbeitgeber war, versuche immer neutral zu klingen. Nenne keine Details. Die Gesprächspartner haben sonst das Gefühl, dass du immer so über andere redest und so vielleicht auch über deinen neuen Arbeitgeber reden wirst, wenn es einmal nicht so gut läuft.

Wenn du doch konkret gefragt wirst, dann antworte aus deiner Sichtweise, also: “Ich habe die Arbeitsbedingungen für mich als schlecht empfunden, weil…” und pauschalisiere das nicht für alle Menschen, die dort arbeiten.

Tabuthemen im Vorstellungsgespräch:

  • Thema Privatleben in den Vordergrund rücken

  • Kündigung durch den Arbeitgeber

  • negative Kommentare über Bezahlung

  • schlecht über Kollegen, Chef oder das Unternehmen reden

Das solltest du unbedingt vermeiden:

  • auf die Uhr schauen

  • Handy laut lassen

  • ausschweifen

  • Arroganz, überhöhte Selbstdarstellung

Tipps

Falls du dir einen Termin auswählen darfst, vereinbare einen Termin möglichst ab Mitte der Woche.

  • Die Gesprächspartner sind so fokussierter auf das Gespräch und nicht mit anderen Themen beschäftigt, die meist am Montag anfallen.

  • Wenn schon Gespräche stattgefunden haben, hat der Personaler bessere Vergleichsmöglichkeiten. Je später du im Bewerbungsverfahren an der Reihe bist, desto mehr bleibst du im Gedächtnis hängen.

Blende Mitbewerber aus.

  • Je mehr du an eventuelle Konkurrenten denkst, desto unsicherer wirst du im Gespräch sein.

Du kannst zudem im Vorstellungsgespräch überzeugen, wenn du auf optische Gemeinsamkeiten setzt.

  • Kleide dich ähnlich wie die Mitarbeiter bzw. Gesprächspartner. Je ähnlicher du deinem Gegenüber bist, desto höher steigt die Sympathie und das fängt schon bei der Kleidung, zum Beispiel den Firmenfarben, an.

Gehe offen mit deiner Nervosität um.

  • Solltest du mal ins Stocken geraten oder den Faden verlieren, dann äußere ruhigen Gewissens deine Nervosität. Im Normalfall erntest du dafür Sympathiepunkte und die Gesprächspartner vermeiden eventuell Fangfragen oder ähnliche Drucksituationen.

Redeanteile ausgleichen

  • Auch wenn du viele Fragen gestellt bekommst, versuche nicht zu viel zu Reden. Es kommt auf den Inhalt und die Qualität deiner Antworten an. Vielmehr sollte ein ausgeglichener Dialog zu Stande kommen. So bleibt auch bei den Gesprächspartnern ein positiver Eindruck zurück.